Der BVND steht für eine qualitätsgesicherte und umfassende ambulante Betreuung von Menschen mit Diabetes.

Dr. Nikolaus Scheper, ehemaliger Vorsitzender des BVND

Versorgungsauftrag

Der BVND hat für die ambulante Schwerpunktdiabetologie einen Versorgungsauftrag formuliert. Grundannahme ist, dass die Behandlung der chronischen Erkrankung Diabetes mellitus vorwiegend im ambulanten Bereich erfolgen muss. Als wesentliche Säule dieser Behandlung hat sich die Diabetologische Schwerpunktpraxis etabliert, die die erforderliche Struktur- und Prozessqualität aufgebaut hat, um ein umfassendes Versorgungsangebot sicherzustellen. Sie kann die nötigen Interventionen bei Neumanifestation, Entgleisungen und Folgeerkrankungen erbringen, bei Problemfällen den Hausarzt durch kontinuierliche Mitbetreuung entlasten. Weiter zum Versorgungsauftrag.

Definition und Zulassung

Obwohl der Diabetes mellitus mit über sieben Millionen Betroffenen zu den großen Volkskrankheiten gehört, gibt es in der Weiterbildungsordnung den Diabetologen als eigenständige Gebietsbezeichnung nicht. Eine Schärfung des Profils der Diabetologischen Schwerpunktpraxis bleibt damit eine unveränderte Herausforderung. Zur Erfüllung des selbstgestellten Versorgungsauftrags braucht die diabetologische Schwerpunktpraxis eine besondere Struktur- und Prozessqualität. Die Definition bildet die Basis für die Zulassung der Schwerpunktpraxis für besondere Formen der Versorgung, wie z. B. Diabetesvereinbarungen und Selektivverträge. Weiter zu Definition und Zulassung.

 

Weiterbildung und Nachwuchs

Der BVND bemüht sich um eine Harmonisierung der Weiterbildung zum Diabetologen. Ebenso ist die Förderung des ärztlichen Nachwuchses eine wichtige Aufgabe des Verbands. Weiter zu den Details.

DMP und Verträge

Die seit 2003 implementierten Disease-Management-Programme (DMP) Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 sowie auch Zusatzvereinbarungen zur Betreuung von diabetespezifischen Spezialproblemen (Diabetisches Fußsyndrom, Gestationsdiabetes) haben die Lebensqualität und die Versorgung der Menschen mit Diabetes nachweisbar und nachhaltig verbessert. Die notwendige Kooperation zwischen den einzelnen Versorgungsebenen – Grundversorgung im hausärztlichen Bereich als Versorgungsebene 1, weitergehende Betreuung bei Nichterreichen der Zielwerte bzw. Komplikationen in der diabetologischen Schwerpunktpraxis, der sogenannten Versorgungsebene 2 und die spezialisierte Klinik als Versorgungsebene 3 – war und ist unverändert zukunftsträchtig und für das Wohl der Menschen mit Diabetes dringend erforderlich. Der BVND wird sich in diesem Sinne für die sinnvolle Fortführung der DMP und deren Weiterentwicklung einsetzen.

 

Digitalisierung

Die Zukunft der Medizin – und damit auch die aller Ärzte aus Praxen und Krankenhäusern, die unmittelbar in der Patientenversorgung aktiv sind - wird wesentlich von der Digitalisierung bestimmt sein. Damit sind viele Chancen, aber auch Gefahren verbunden. Neue Technologien verändern die Diagnostik und die Therapie. Allerdings darf dies nicht das Arzt-Patientenverhältnis beeinträchtigen oder gar zerstören. Die Versorgung muss in Zukunft alle erreichen, auch die, die sich nicht mit der neuen Technik zurechtfinden können oder wollen, weil sie zu alt oder zu krank sind oder weil sie für sich entschieden haben, weiterhin analog zu leben - ohne Smartphone und Apps. Der BVND hat sich zum Thema Digitalisierung positioniert.

 

Versorgungsforschung

Versorgungsforschung in der patientenzentrierten Diabetologie ist überfällig. Die schon bestehenden Initiativen werden vom BVND  unterstützt und deren weitere Entwicklung mit vorangetrieben. Weiter zur Versorgungsforschung.